Haben Sie schon einmal von der U3-Untersuchung gehört und wissen Sie eigentlich, was genau damit gemeint ist? Das und vieles mehr erfahren Sie hier.

 

Wann wird die U3 gemacht?

Die U3-Untersuchung ist in vielen Fällen die erste Untersuchung, die an Ihrem Neugeborenen in einer ärztlichen Praxis durchgeführt wird. Einen Termin hierfür sollten Sie in der Regel direkt nach der Geburt Ihres Kindes mit der Praxis vereinbaren, damit schon alles steht.

Genannt wird sie auch die dritte Früherkennungsuntersuchung. Sie findet dann in der vierten bis fünften Woche nach der Geburt statt und ist eine sehr wichtige Untersuchung für die Gesundheit Ihres Babys.

Was gehört alles zur U3-Untersuchung?

Diese Untersuchung ist in der Regel recht ausführlich und deckt alle wichtigen Punkte ab, die bei einem Kind in diesem enorm jungen Alter wichtig sind. In diesem Alter von etwa einem Monat hat Ihr Baby schon sehr viele Dinge und Funktionen erlernen können. Reaktive Bewegungen (zum Beispiel das Neigen des Kopfes in Richtung einer Geräuschquelle) oder ein vermehrtes Interesse an Farben und Gesichtern gehören dazu.

Was der Arzt überprüfen will, ist der Stand dieser Entwicklung — ist das Baby gut entwickelt, oder hängt es ein wenig hinterher? Entwickelt es sich also zu langsam und kann das problematisch sein? Außerdem sieht er sich auch die Bauchlage und die Hände der Babys an, um zu prüfen, ob sich die Hände entsprechend öffnen lassen.

Des Weiteren wird der Arzt auch mit Ihnen sprechen wollen und einige Fragen haben, die alle das Verhalten und die Gesundheit Ihres Babys umfassen.

Generell wird er Sie dazu auffordern, über alle aufgefallenen Probleme zu reden. Das können verweigertes Trinken, gestörte Verdauung oder auch Schlafprobleme sein. Auch Fragen zum Stuhlgang und zum Verhalten werden nicht fehlen. So wird sich der Arzt in jedem Fall bei Ihnen informieren wollen, ob sich das Baby wirklich von Ihnen beruhigen lässt.

Außerdem ebenso wichtig: Wie groß ist Ihr Kind? Wie groß ist sein Kopf? Und was ist sein Gewicht? Diese Fragen wird der Arzt sich aber selbst beantworten, denn er wiegt und misst Ihr Kind vor Ort in der Praxis.

Ihr Arzt wird obendrein noch weitere Dinge untersuchen. Zum Beispiel wird er überprüfen, ob Ihr Baby in der Bauchlage den Kopf heben kann und ob das reflexartige Öffnen der Hände so funktioniert, wie es soll. Wie schon erwähnt, sollten Babys in diesem Alter außerdem vermehrtes Interesse an Gesichtern zeigen. Auch das wird ein Arzt überprüfen lassen.

In U1 und U2 wird Ihr Arzt Ihr Baby schon nach einer Gelbsucht inspiziert haben – die Behandlung derer ist sehr wichtig und das dürfen Sie nicht verschlafen. Auch hier, bei der U3, wird Ihr Arzt noch einmal darauf achten. Eine Gelbsucht kann nämlich ein Hinweis auf verschlossene Gallengänge sein.

In diesem jungen Alter ist der Körper ständig in Bewegung und verändert sich rasant. Hier kann es zu Problemen und Fehlstellungen kommen, die man frühzeitig erkennen und vermeiden will. Sie können Ihren Arzt also bitten, eine Ultraschall-Untersuchung durchzuführen, um die Hüfte Ihres Babys genau unter die Lupe zu nehmen. So kann er die entsprechenden Fehlstellungen erkennen, bevor sie zur Bedrohung werden. Wenn die Hüfte des Babys beispielsweise noch nicht ganz ausgereift ist, können Sie sofort eingreifen und etwas dagegen tun. “Breites Wickeln” oder eine sogenannte Spreizhose werden immer wieder verwendet, um solche mögliche Fehlstellungen zu kurieren und Ihr Baby so vor lebenslangen Schmerzen zu bewahren.

Übrigens steht Ihnen der Arzt generell helfend beiseite: Er kann Ihnen alle Fragen zur Ernährung des Kindes beantworten und hat sicher auch einige Tipps auf Lager, was zu tun ist, wenn Ihr Baby ständig schreit und sich scheinbar nicht beruhigen lässt. Hören Sie also auf ihn und lassen Sie sich durchaus beraten.

Ihr Arzt wird mit Ihnen über Schutz vor Unfällen und ein angemessenes Verhalten im Haus und um das Baby herum reden. Er wird Ihnen ein kleines Briefing zu Gefahren für das Baby bei Abhängigkeiten und Suchten im Haushalt geben. Es kann auch sein, dass Ihr Arzt Ihnen weitere Empfehlungen gibt — zum Beispiel zu Vitaminen wie Vitamin D und Fluorid, die Sie Ihrem Baby verabreichen sollten, um Knochenerkrankungen vorzubeugen und die Entwicklung zu unterstützen.

Zu diesem Punkt sollten auch Tests auf angeborene Stoffwechselkrankheiten durchgeführt werden. Außerdem Tests auf Mukoviszidose und ein Neugeborenen-Hörtest. Sollten diese hier noch nicht erfolgt sein, müssen Sie die so schnell wie möglich nachholen, weil eine frühzeitige Stellung einer Diagnose in jedem Fall essenziell ist.

Wird bei der U3-Untersuchung geimpft?

Bei der Untersuchung selbst wird Ihr Baby noch nicht direkt geimpft, weil es dafür einfach noch viel zu jung ist. Allerdings werden Sie bereits über folgende Impfungen aufgeklärt und auch zu diesen angehalten.

Die ersten Impfungen im Babyalter können mit sechs Wochen erfolgen – das ist also bald nach Ihrer U3-Untersuchung. Ihr Arzt wird Sie darüber aufklären; es ist eine Impfung gegen Rotaviren. Gespritzt wird Ihrem Baby hier noch nichts. Es ist eine Schluckimpfung.

Im zweiten Lebensmonat folgen einige Impfungen, die allesamt für Ihr Baby empfohlen werden. Dazu gehören: Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus Influenza Typ b, Kinderlähmung, Hepatitis B.

All diese Impfungen werden inzwischen mit einer einzigen Spritze als Kombi verabreicht, was für Ihr Baby auch sehr viel schonender ist. Danach folgt allerdings noch eine Impfung gegen Pneumokokken.

Wird bei der U3-Untersuchung Blut abgenommen?

Es kann durchaus passieren, dass Ihrem Baby bei dieser Untersuchung Blut abgenommen wird. Dies geschieht dann, wenn Sie das Stoffwechselscreening bei der U2-Untersuchung noch nicht durchgeführt haben. In diesem Fall ist es jetzt an der Zeit.

Das Blut wird dem Baby schonend an der Verse entnommen und die Probe wird im Labor auf allerlei Stoffwechselkrankheiten untersucht. Diese Krankheiten sind nur sehr selten, aber wichtig ist die Untersuchung dennoch, um zu wissen, was Ihr Baby braucht.

Wie können Sie sich auf die U3-Untersuchung vorbereiten?

Ihr Arzt wird Ihnen einige Fragen stellen und am besten ist es, wenn Sie sich schon vorher darauf vorbereiten und sich vielleicht sogar einige Notizen zu dem Verhalten Ihres Babys und entsprechenden Auffälligkeiten machen.

Sie könnten sich zum Beispiel ein paar Notizen zum Schreien, Schlafen, Essen und Trinken des Babys machen. Auch die Reflexe können Sie durchaus selbst ein wenig beobachten und sich erwähnenswerte Dinge aufschreiben, um sie an Ihren Arzt weiterzugeben.

Davon abgesehen gibt es einige Unterlagen, die Sie mitbringen sollten. Dazu gehört zum Beispiel die Krankenversicherungskarte Ihres Babys. Falls Sie die noch nicht haben, reicht für den Übergang eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse.

Das “Gelbe Heft”: Hier werden die Ergebnisse aller Untersuchungen dokumentiert, weshalb Sie das Heft nicht vergessen dürfen. Eine beigelegte Teilnahmekarte ist zum Beispiel dann wichtig, wenn Sie Ihr Baby in die Kita einlassen wollen.

Wenn Sie eigene Fragen haben, sollten Sie diese am besten aufschreiben und die besagte Liste zu Ihrem Beratungsgespräch mitbringen.

Zeit für Ihre Fragen bei der U3-Untersuchung

Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt noch Fragen haben, sollten Sie nicht zögern und diese ganz einfach Ihrem Arzt stellen. Der ist genau dazu da – er will Ihnen helfen! Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Eltern in diesem Zeitraum viele Fragen und Sorgen haben.

Vermutlich leiden Sie aktuell unter Schlafmangel und sind auch nervlich am Ende, weil Ihr Baby viel schreit. Zögern Sie nicht, hier um Hilfe zu bitten. Fragen Sie Ihren Arzt gerne, was Sie tun können, wenn Ihr Kind ständig schreit und scheinbar keine Ruhe findet.

Außerdem hat Ihr Arzt auch schon viele gestresste Elternteile gesehen und wird Ihnen auch hierbei helfen können. Es gibt viele Möglichkeiten zur Unterstützung von gestressten und überarbeiteten Eltern und es ist keine Schande, sich selbst in diese Kategorie zu zählen und anzuerkennen, dass Sie Hilfe brauchen.

Es ist egal, welche Fragen Ihnen vorschweben und womit Sie Hilfe brauchen – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Ihr Arzt schon alles einmal gehört hat und entsprechend auch weiß, wie er Ihnen weiterhelfen kann. Zögern Sie also nicht, sich von ihm beraten zu lassen!

Ihre Frage wurde nicht beantwortet? Dann kontaktieren Sie uns und wir melden uns bei Ihnen!

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